Die Zusammenführung von Gießen, Schmieden, Bearbeiten und Montage als Erfolgsschlüssel

Gusseisen oder Stahl? Vor- und Nachteile

Für den Produktdesigner bietet die Gießtechnologie relativ große Gestaltungsfreiheit hinsichtlich der Teilegeometrie. Durch Einsatz von Kernen lassen sich Öffnungen, Bohrungen, tiefe Aussparrungen direkt im Rohling realisieren, in einigen Fällen kann sogar eine nachgeschaltete Zerspanung komplett entfallen, bzw. signifikant reduziert werden.

Allerdings muss beim Gusseisen dessen generelle Tendenz zu Bildung von Porosität, Lunkern, Einschlüssen berücksichtigt werden, die trotz aller gießtechnischen Maßnahmen nicht mit 100% Sicherheit eliminiert werden können. Bei hochbeanspruchten Teilen müssen zusätzliche, teilweise auch sehr kostspielige Detektionsmaßnahmen (z. B. X-Ray- oder CT-Technik) zu Fehlerentdeckung berücksichtigt werden.

Es gibt Fälle, bei denen die Gießtechnologie an die Machbarkeitsgrenzen stößt (z. B. konstruktionsbedingt unvermeidbare Schwindungsfehler). Wenn eine gießgerechte Anpassung der Teilegeometrie nicht möglich ist, bleibt dem Konstrukteur nichts anderes übrig, als nun auf ein alternatives Verfahren überzugehen.

Oft bietet sich dann die Schmiedetechnik als die geeignete Alternative. Es ist nicht zwangsläufig so, dass die Produktrealisierung im Schmiedeverfahren teurer ist, es hängt natürlich im hohem Maße von der Teilkonstruktion, von dem erforderlichem Zerspanungsausfwand u. Ä. Berücksichtigt man die Gesamtkosten der Herstellung, Detektionskosten, Risikokosten kann  das Schmieden nicht nur eine sicherere, sondern auch günstigere Lösung sein.